W. Eric Martin (CC3.0)Mit Terraforming Mars: Ares-Expedition ist ein Ableger des erfolgreiches Vorgängerspiels erschienen und auch diesmal terraformen wir wieder den Mars, aber mit ein paar Änderungen.
Welche Unterschiede es zu Terraforming Mars gibt, was die Besonderheiten sind und wie mir Terraforming Mars: Ares-Expedition gefällt, erfahrt ihr in meinem heutigen Review.
Dabei gehe ich auch auf den Solo-Modus ein und verlinke ein Let’s Play von mir.
(Hinweis: Das Spiel wurde mir vom Verlag vergünstigt bereitgestellt.)
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Wie gut ist Terraforming Mars: Ares-Expedition?
Das Spiel Terraforming Mars: Ares-Expedition stellt eine verschlankte Version des Vorgängers dar und bietet dadurch eine deutlich kürzere Spielzeit, aber auch ein anderes Spielgefühl.
Es gibt wieder eine Vielzahl an Möglichkeiten und Strategien durch die vielen Projektkarten und der neue Phasenwahl-Mechanismus bringt interessante Entscheidungen mit sich.
Terraforming Mars: Ares-Expedition ist ein sehr gutes neues Spiel in der Terraforming Mars Familie, welches genug Eigenständiges bietet und durch die kurze Spielzeit eher auf den Tisch kommt.
Was ist Terraforming Mars: Ares-Expedition?
Bei Terraforming Mars: Ares-Expedition handelt es sich um ein eigenständiges Kartenspiel, welches man spielen kann, ohne den Vorgänger zu kennen oder zu besitzen.
Thematisch geht es hier ebenfalls auf den Mars, wo wir als Konzerne verschiedene Projekte bezahlen und umsetzen. Das bringt uns wiederum Einkommen und Effekte, die am Ende für Siegpunkte sorgen.
Dabei bieten die verschiedenen Konzerne besondere Voraussetzungen und Fähigkeiten und auch die vielen Projektkarten sorgen dafür, dass man recht unterschiedliche Strategien fahren kann. Doch spielerisch funktioniert hier einiges anders, so dass es insgesamt schneller gespielt ist und nur wenig Downtime hat.
Terraforming Mars: Ares-Expedition(Schwerkraft-Verlag) |
Nur aus Karten besteht dieser Terraforming Mars Ableger Gleichzeitige Aktionsauswahl und unterschiedliche Fähigkeiten sind hier mit dabei. Zudem sind die Karten alle verschieden. |
Autoren: Sydney Engelstein, Jacob Fryxelius, Nick Little (I) Grafiker: William Bricker, Sydney Engelstein, Jacob Fryxelius, Garrett Kaida, Jason D. Kingsley, Nick Little (I), Nio Mendoza, Justine Nortjé, Naomi Robinson, Andrei Stef zur Fan-Seite |
1 - 4 ab 14 45 - 60 7.7 von 10 Pos. 170 |
Die Kartenspiel-Umsetzung sieht nicht nur optisch toll aus, sondern ist auch spielerisch sehr spannend. Vor allem die Aktionswahl gefällt mir sehr gut. |
zum Schwerkraft Verlag |
Der Vorgänger gehört zu meinen Lieblingsspielen und deshalb war ich sehr gespannt auf diesen Nachfolger. Zudem finde ich, dass es einfach zu wenige Brettspiele mit wissenschaftlichen Themen gibt. Was denkt ihr dazu?
Was ist drin?
Die Box von Terraforming Mars: Ares-Expedition ist etwas kleiner, als die vom großen Vorgänger, aber dennoch ist einiges darin zu finden. So gibt es natürlich vor allem die Karten, die Projekte in 3 verschiedenen Arten darstellen. 208 Projektkarten gibt es.
Blaue Karten bieten vor allem Aktionen, die man in der Aktionsphase aktiviert, aber auch dauerhafte Effekte. Grüne Karten bietet vor allem dauerhafte Verbesserungen und Effekte, aber auch Sofort-Boni. Rote Karten sorgen für vor allem starke Einmal-Effekte.
Alle Illustrationen auf den Karten wurden extra für das Spiel angefertigt, so dass das Spiel deutlich einheitlicher aussieht. Im Vorgänger gab es ja eine bunte Mischung als Stockfotos, Illustrationen und mehr. Das fand ich zwar auch sympathisch, aber hier wirkt alles wie aus einem Guss.
Zudem sind hier Text und Icons auf den Karten vorhanden, was es sehr gut für das Lernen der Effekte macht und später schaut man dann nur noch auf die Icons. Das mag ich sehr und leider machen dies viel zu wenige Spiele. Zudem sind die Symbole nun eindeutiger, als noch beim großen Vorbild.
Ein kleines Spielbrett ist ebenfalls enthalten, welches 9 Felder für Ozeanplättchen enthält und die Leisten für Temperatur und Sauerstoff. Zudem gibt es eine Siegpunktleiste. Die Marker für Temperatur und Sauerstoff können hier allerdings verrutschen, da es kein Double Layer ist.
Dagegen sind die 4 Spielertableaus als Double Layer Boards enthalten und machen einen hochwertigen Eindruck. Darauf markiert man wie gewohnt, wie viel man produziert, welche Ressourcen man hat und welche Baumaterialien man besitzt.
Des Weiteren finden sich in der Box schöne farbige Cubes, Waldplättchen, Spielermarker und 12 Konzernkarten, die eigene Voraussetzungen und Fähigkeiten bieten.
Zu guter Letzt gibt es noch 20 Phasenkarten, pro Spieler 5, und 5 Phasenmarker. Enthalten sind übrigens auch 2 kleine Plastik-Trays, in die man Marker und vor allem Cubes packen kann und dadurch einfach auf den Tisch stellt.
Im folgenden Unboxing-Video sieht man, was alles in der Box dabei ist.
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So funktioniert Terraforming Mars: Ares-Expedition
Auch in Terraforming Mars: Ares-Expedition geht es wieder auf den Mars, wo wir als Konzerne den Planeten lebenswert machen wollen. Dazu steigern wir Temperatur und Sauerstoff, und legen 9 Ozeanplättchen aus.
Obwohl Terraforming Mars ja auch schon zu großen Teilen ein Kartenspiel war, haben wir hier ein fast reines Kartenspiel. Die 208 Projektkarten haben 3 unterschiedliche Farben und enthalten Kosten, Symbole und Effekte. Diese Projektkarten spielen wir dann im Verlauf einer Partie aus, um einmalige und/oder dauerhafte Boni, Effekte und Einkommen zu erhalten. Zudem bieten diese Karten Symbole, die als Voraussetzung für andere Karten wichtig sind
Soweit, so bekannt.
Neu hinzugekommen ist bei Terraforming Mars: Ares-Expedition allerdings der Aktionswahl-Mechanismus. Den kennt man in ähnlicher Form von Race for the Galaxy und Roll for the Galaxy. Jede/r MitpielerIn spielt eine von 5 Phasenkarten verdeckt vor sich aus. Das sind die 5 Phasen Entwicklung, Bau, Aktion, Produktion und Forschung.
Danach werden nur die Phasen nacheinander ausgeführt, die von den Spielenden gewählt wurden. Dabei führen alle den oberen Effekt der Phasenkarte aus. Jene SpielerInnen, die genau diese Phasekarten selbst gespielt haben, können zudem den Bonuseffekt der Phasenkarte nutzen.
Das sorgt auch hier für spannende Entscheidungen, denn man möchte ja möglichst viel machen und auch manchmal sehr gern den Bonus einer bestimmten Karte nutzen. Doch welche Phase wählen die anderen?
Und so kann man Karten ausspielen, Aktionen von ausgespielten blauen Karten nutzen, produzieren und neue Karten ziehen. Und das auch immer in dieser Reihenfolge, was man bei der Planung der eigenen Aktionen beachten muss. Es führen immer alle SpielerInnen eine Phase durch, bevor es zur nächsten geht.
Die ausgespielte Phasenkarten kann man übrigens nicht zweimal hintereinander nutzen, was man ebenfalls bedenken muss. Man selbst hat also nach der ersten Runde immer nur 4 Phasenkarten zur Auswahl.
Im Solo-Spiel gibt es übrigens einen Gegner, der ebenfalls diese 5 Phasenkarten hat. Wir wählen eine eigene Phasenkarte aus und decken dann eine zufällige Phasen-Karte des Gegners auf. Dann führen wir ganz normal die Aktionen aus, wobei wir natürlich versuchen, dass immer 2 unterschiedliche Phasen gespielt werden. Hier muss man taktisch klug vorgehen und entscheiden, welche Phasenkarte man selbst spielt, damit man möglichst keine Phase verschenkt (also der Gegner nicht die selbe Phase spielt). Da der Gegner immer alle 5 Karten nacheinander spielt (nur in welcher Reihenfolge ist unklar), weiß man zumindest, was in dieser Runde dann nicht mehr kommen kann. In der letzten Runde beim Solo-Spiel kann man sich übrigens aussuchen, in welcher Reihenfolge der Gegner seine Phasen spielt.
Und so wächst die eigene Auslage an Karten immer weiter und man kann stärkere Aktions-Phasen durchführen, produziert mehr und kann dadurch teurere Projektkarten spielen.
Wenn Sauerstoff- und Temperatur-Leisten am Maximum angekommen sind und alle 9 Ozeanplättchen ausliegen, endet das Spiel.
In der Schlusswertung gibt es dann noch Siegpunkte für Wald-Plättchen, Projektkarten und der Position auf der Terraformwert-Leiste.
Wie spielt sich Terraforming Mars: Ares-Expedition?
Im ersten Moment wirkt Terraforming Mars: Ares-Expedition doch ziemlich ähnlich zum Vorgänger. Auch hier spielen wir Projektkarten aus und legen Plättchen auf den Mars.
Das Spielgefühl ist dann aber doch sehr anders. Dazu tragen natürlich vor allem die Phasenkarten bei, die ein ganz anderes Herangehen an die Züge erfordert. Generell muss man sagen, dass es auch deutlich schneller geht und es eine viel geringere Downtime gibt. Das mag ich sehr.
Die vielen Projektkarten sorgen dafür, dass jede Partie anders verläuft und man muss schon ein paar Partien spielen, um die Karten kennenzulernen und gute Kombis zu finden. Das ist essentiell, um gut zu spielen.
Das Nachhalten der dynamischen Boni durch die Karten muss man im Auge behalten, man kann aber alles im Nachhinein nachzählen, so dass man keine dauerhafte Fehler hat.
Insgesamt spielt sich Terraforming Mars: Ares-Expedition etwas solitärer als Terraforming Mars, da es keine interaktiven Karten gibt und man sich auch auf den Mars nicht wirklich ins Gehege kommt. Dafür gibt es nun die „Interaktion“ durch die Phasenkarten.
Im Multiplayer-Spiel geht es natürlich um die meisten Siegpunkte, während man im Solo-Spiel versucht innerhalb einer bestimmten Rundenzahl (25 Züge) den Mars zu terraformen. Das läuft im Solo auf eine starke Produktion in der letzten Runde hinaus, damit man für Geld, Pflanzen und Wärme möglichst viele Standardaktionen nutzen kann.
Im Solo-Spiel fühlt es sich deshalb immer relativ gleich am Ende an, aber der Solo-Modus bringt einen guten Schwierigkeitsgrad-Mechanismus mit. Nach jeder Runde geht es 0, 1 oder 2 Stufen auf der Sauerstoff- oder Temperaturleiste nach oben, was es natürlich schwerer oder einfach macht, das Ziel innerhalb der 25 Züge zu erreichen.
Auch wenn der Solo-Modus gut funktioniert, macht mir persönlich das Spiel gegen andere Mitspieler noch mehr Spaß, da man durch die Phasenwahl und die Entscheidungen der anderen doch ein anderes Spielgefühl hat und sich nicht jede Partie gleich anfühlt.
Terraforming Mars: Ares-Expedition bringt übrigens eine Schnellstart-Anleitung mit, die für alle gedacht ist, die den großen Vorgänger kennen. So kann man noch schnell losspielen. Die Phasenmarker hätte es dagegen für mich nicht gebraucht, da ja alle aufgedeckten Phasenkarten der Spieler zu sehen sind.
Lohnt sich Terraforming Mars: Ares-Expedition?
Ersetzt Terraforming Mars: Ares-Expedition den erfolgreichen Vorgänger Terraforming Mars?
Nein, denn Ares-Expedition bietet schon ein anderes Spielgefühl. Dazu trägt natürlich ganz besonders die Phasenwahl bei, die ich sehr mag. Dass das Spiel generell einfach zugänglicher ist und sich nun komplett auf die Karten konzentriert, finde ich angenehm. Zum Spielspaß trägt zudem bei, dass die Gestaltung der Karten einheitlich ist.
Insgesamt finde ich Terraforming Mars: Ares-Expedition also eine gute Alternative, gerade wenn man etwas weniger Zeit hat und in gut einer Stunde eine Partie spielen möchte.
Man braucht aber auch nicht zwingend beide Spiele. Hier sollte man abwägen, was einem wichtig ist und klar ist auch, dass Terraforming Mars derzeit mit den diversen schon erschienenen Erweiterungen noch mehr Abwechslung bietet. Für Terraforming Mars: Ares-Expedition wurden aber ja vor kurzem 3 neue Erweiterungen angekündigt (und auf Kickstarter finanziert). Ich hoffe natürlich sehr, dass diese auch auf deutsch kommen werden, denn die hole ich mir dann auf jeden Fall.
Wer noch mehr von dem Spiel sehen möchte, kann sich mein Solo Let’s Play auf YouTube anschauen.
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Mich würde nun sehr interessieren, was ihr von Terraforming Mars: Ares-Expedition bzw. dem Vorgänger haltet und welches ihr ggf. bevorzugt. Hinterlasst gern einen Kommentar.
Terraforming Mars: Ares-Expedition (Schwerkraft-Verlag)
Autor: Sydney Engelstein, Jacob Fryxelius, Nick Little (I)
Mechaniken: Aktions Auswahl, Hand Management
Spielidee 9 / 10
Qualität 9.5 / 10
Zugänglichkeit 8.5 / 10
Spielspaß 9.5 / 10
Preis/Leistung 8.5 / 10
9
Vorteile
- sehr schöne Gestaltung
- Text und Icons auf Karten
- interessanter Phasenwahl-Mechanismus
- kompakter und schneller gespielt
- wenig Downtime
Nachteile
- wenig Interaktion
- Spielbrett nicht Double Layer
- Umfang natürlich nicht mit großem Bruder vergleichbar
Die Kartenspiel-Umsetzung sieht nicht nur optisch toll aus, sondern ist auch spielerisch sehr spannend. Vor allem die Aktionswahl gefällt mir sehr gut.
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